Vortrag und Diskussion
Schahina Gambir (MdB): Lehren aus Afghanistan
In Afghanistan sollte – zumindest nach deutschen Vorstellungen – zum ersten Mal ein vernetzter Ansatz zwischen außen-, sicherheits- und entwicklungspolitischem Engagement versucht, zivilgesellschaftliches und militärisches Engagement zusammengeführt werden. Dieser zwanzigjährige Einsatz ist dramatisch gescheitert, von den in Afghanistan propagierten großen Hoffnungen auf „Demokratie“ und „Rechtsstaatlichkeit“ ist wenig geblieben. Nach der überstürzten Flucht westlicher Akteure wurden Zehntausende Afghaninnen und Afghanen, die sich als „Ortskräfte“ oder Aktivistinnen engagiert hatten, schutzlos zurückgelassen.
Vor wenigen Wochen konstituierte sich eine „Enquete-Kommission“ des Bundestags, um die Fehler und Versäumnisse des 20jährigen Afghanistan-Einsatzes aufzuarbeiten, um daraus Lehren für eine humane institutionelle Außenpolitik zu ziehen. Schahina Gambir, Bundestagsabgeordnete mit afghanischer Herkunft ist Vorsitzende der Enquete-Kommission und sieht sich in der Verantwortung zur Aufklärung beizutragen und zu verhindern, dass so ein Scheitern noch einmal passieren kann. „Wir haben Schahina Gambir nach Detmold eingeladen, um über dieses Scheitern, die Arbeit der Enquete-Kommission und die Situation in Afghanistan heute zu hören und zu diskutieren,“ so die Veranstalter. Der Eintritt ist frei! Spenden sind willkommen!
Zur Person Schahina Gambir
Schahina Gambir (31) ist Bundestagsabgeordnete der Grünen aus dem Wahlkreis
Minden-Lübbecke I. Sie ist in Kabul geboren und ist Berichterstatterin ihrer Fraktion für Afghanistan. Als Kind flüchtete sie mit ihrer Familie aus Afghanistan nach Deutschland 2015, als hunderttausende Geflüchtete nach Deutschland kamen, trat Gambir der Partei Bündnis 90/Die Grünen bei, weil sie dort Humanität im Zentrum der Flucht- und Asylpolitik sah.
Jetzt will sie als Abgeordnete des Bundestags dafür sorgen, dass das Scheitern am Hindukusch aufgearbeitet wird - gegen alle Widerstände.
28.11.2022