Spendenaktion für Ukraine

Diakonische Arbeit für von Krieg und Armut betroffene Menschen in der Ukraine

Seit dem 24.Februar 2022 führt die russische Armee einen brutalen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Hunderttausende von Menschen auf beiden Seiten sind inzwischen gestorben oder schwer verletzt. Etwa ein Viertel der ukrainischen Bevölkerung ist vor dem Krieg geflohen, ca. 10 Millionen Menschen, ein erheblicher Teil davon ins europäische Ausland. 

Die Lippische Landeskirche steht in Kontakt mit der Reformierten Kirche in Transkarpatien, im Südwesten der Ukraine. Obwohl dieses Gebiet nicht unmittel von Kampfhandlungen betroffen ist, sind die Folgen des Krieges auch hier sehr schmerzhaft präsent (siehe den Bericht unten).

Unsere Landeskirche unterstützt die diakonische Arbeit der Reformierten Kirche in Transkarpatien für von Krieg und Armut betroffene Menschen und bittet um Spenden (Spendenkonto siehe unten).

Landessuperintendent Dietmar Arends besuchte eine reformierte Gemeinde in der Ukraine


Dorf in Transkarpatien (Foto 2022)

Im Rahmen seines Besuchs in der Reformierten Kirche in Ungarn, Partnerkirche der Lippischen Landeskirche, hat Landessuperintendent Dietmar Arends im Februar 2025 auch ungarisch-sprachige reformierte Gemeinden in Transkarpatien (Ukraine) besucht. Nach drei Jahren Krieg sind hier Eindrücke von Perspektivlosigkeit und Ermüdung vorherrschend.

Gleich beim Grenzübertritt begegneten Arends die aktuellen weltpolitischen Entwicklungen: „Auffallend an der Grenze sind die vielen Hinweise auf die Tätigkeit von USAID. Die Hilfsorganisation hat humanitäre Hilfe, Entwicklungshilfe und Budgethilfe in der Ukraine in großem Umfang geleistet. Nach der Entscheidung Trumps, die Arbeit (vorerst) einzustellen, fällt diese Hilfe wahrscheinlich von einem Tag auf den anderen weg. Dies ist für viele Menschen in der Ukraine eine Katastrophe.“

Der Landessuperintendent besuchte mit Bischof Zan Fabian in der Ukraine das Dorf Wary: „Er zeigte mir die große Zahl leerstehender Häuser. Von ehemals 2.300 Bewohnerinnen und Bewohnern sind noch 800 da. Die restlichen haben zumeist das Land verlassen. Diese Entwicklung betrifft die gesamte Region, die ungarischen Dörfer aber besonders. Als ungarische Staatsbürger können die Menschen ohne weiteres nach Ungarn gehen.“

Die Kirchengemeinde vor Ort unterhält zwei Kindergärten, einen kleinen für Kinder aus Roma-Familien und einen größeren für die Kinder der Gemeinde. Dieser war einmal für 80 Kinder ausgelegt, ist zurzeit jedoch nur zur Hälfte belegt: „Viele Familien leben in großer Armut; von daher sind die regelmäßigen Mahlzeiten, die die Kinder in Kindergarten und Schule erhalten, von großer Bedeutung. In der Kindertagesstätte für Kinder aus Roma-Familien wird zudem eine Hausaufgabenhilfe am Nachmittag angeboten, verbunden mit einer warmen Mahlzeit am Mittag.“

Die materielle Versorgung der Menschen durch die Diakonie in der Region spiele eine große Rolle. Die Bäckerei ist weiterhin in Betrieb. Hier werden pro Jahr etwa 60.000 Brote gebacken und an Bedürftige verteilt. Mehrere Suppenküchen versorgen die Menschen mit warmen Mahlzeiten: „Diese Arbeit hat sich durch den Krieg deutlich verteuert. Da Arbeitskräfte fehlen, können nicht mehr ausreichend Lebensmittel und Getreide für die Bäckerei selbst angebaut werden. Es müssen Lebensmittel hinzugekauft werden.“ Dennoch werden auch regelmäßig Hilfstransporte in frontnahe Regionen im Osten organisiert. Die Hilfsgüter dafür kommen unter anderem aus Deutschland. Dietmar Arends: „Insgesamt hat sich die Stimmung der Menschen gegenüber meinem Besuch 2022 deutlich verschlechtert, es ist oft so etwas wie eine große Traurigkeit wahrzunehmen. ‚Drei Jahre Krieg ist zu viel‘, bringen die Menschen immer wieder zum Ausdruck.“

Neben den aktuellen Herausforderungen mache sich für die reformierte Kirche eine gewisse Perspektivlosigkeit breit: „Dass all die, die das Land verlassen haben, nach Kriegsende einmal zurückkehren werden, daran glaubt niemand. Für die jungen Menschen wird es dann kaum eine Perspektive geben.“ Es sei bewundernswert, wie trotz all dem diese Kirche versuche, den Menschen vor Ort einen Halt zu bieten, für sie da zu sein und so vielfältige praktische Hilfe und Unterstützung zu leisten. 

Die Lippische Landeskirche wird auch weiter die Arbeit der reformierten Kirche in der Ukraine aus eigenen Mitteln unterstützen und bittet für die diakonische Arbeit für die von Krieg und Armut betroffenen Menschen in der Ukraine herzlich um weitere Spenden unter:


Ukraine-Spendenkonto

bei der Sparkasse Paderborn-Detmold:

DE97 4765 0130 0000 0484 47 – Stichwort „Ukraine“

30.03.2022